neue Mitarbeiter gleich ins Homeoffice schicken?

Zusammenarbeit ohne gemeinsames Büro

Die Geschäfte laufen gut – bislang habe ich alles alleine hinbekommen, doch ich merke: Wenn sich die Auftragslage weiter so entwickelt, dann werde ich entweder nicht mehr in der selben Qualität arbeiten können, wie bisher oder ich kann nicht mehr alle Kunden bedienen, die sich an mich wenden. In den letzten Tagen habe ich also überlegt, mir Unterstützung zu holen. Die Frage ist: Wie kann das funktionieren, wenn man (noch) kein eigenes Büro hat, sondern nur im Homeoffice arbeitet? Funktioniert das überhaupt?

Homeoffice: Vertrauen vs. Kontrolle

In den Unternehmen, in denen ich bisher als Angestellter gearbeitet habe, war es lange Zeit undenkbar, von zu Hause aus zu arbeiten. Mitarbeiter nicht tagtäglich im Büro zu haben war für meine Chefs gleichbedeutend mit der Aufgabe der Kontrolle über die Mitarbeiter. Ein stückweit kann ich das nachvollziehen, es ist schon ein Unterschied, einen Mitarbeiter im Haus zu haben und ihn jederzeit sehen und ansprechen zu können, oder erst zum Telefon greifen zu müssen, um mit ihm sprechen zu können. Aber wie wurde das praktisch gelebt?

In einem Unternehmen saß ich gleich gegenüber vom Büro des Chefs, ich hörte, was er tat und er hörte, was ich tat. Für die Anfangszeit war das gut, denn so konnten wir uns aufeinander einstellen. Später jedoch empfand ich es zunehmend als Kontrolle.

Im anderen Unternehmen hatte ich ein Büro mit einem Kollegen zusammen, später saß ich alleine. Die Chefs kamen nur selten vorbei, ich hatte mehr Freiraum und konnte mich in meinem eigenen Stil besser entfalten. Es schien weniger Kontrolle zu geben, aber trotzdem war es undenkbar, Mitarbeiter ins Homeoffice zu entlassen. Hier fehlte das Vertrauen in die Fähigkeiten und die Selbstmotivation der Mitarbeiter.

Meiner Meinung nach ist Kontrolle der falsche Ansatz. Wenn ich als Chef meine Mitarbeiter kontrollieren muss, habe ich entweder die falschen Mitarbeiter, habe die Vorgaben und Abläufe nicht klar definiert oder setze kein Vertrauen in die Fähigkeiten und die Loyalität meiner Mitarbeiter. Das fände ich sehr schade!

Das gemeinsame Ziel

Ich möchte gerne Mitarbeiter einstellen, damit ich mehr für meine Kunden und für meine Mitarbeiter und Bewerber erreichen kann. Dafür suche ich Mitarbeiter, die einen passenden pragmatischen Ansatz haben und sich mit diesen Zielen identifizieren können. Meine Haltung dabei ist „mit meinen Mitarbeitern“ und nicht „durch meine Mitarbeiter“. Das bedeutet, Freiheiten einzuräumen, um sich hinter einem gemeinsamen Ziel zu vereinen statt die Mitarbeiter einfach nur ein stupides Muster abarbeiten zu lassen. Ich möchte nicht mit Arbeitsautomaten zu tun haben, die man irgendwann mal durch einen Algorithmus ersetzen kann, sondern mit Menschen, die ihre eigene Menschlichkeit mit einbringen. Denn so, wie ich mit meinen internen Mitarbeitern zusammenarbeiten möchte, arbeite ich auch mit Kunden und meinen externen Mitarbeitern beziehungsweise den Bewerbern zusammen. Das bedeutet auch, den Mitarbeitern ein gesundes Vertrauen entgegenzubringen – und damit, sie von Anfang an im eigenen Homeoffice arbeiten zu lassen!

Ich suche daher breit nach Mitarbeitern, sowohl auf der Vertriebs- wie auch auf der Personalseite. Weniger wird es mir dabei darauf ankommen, was meine zukünftigen Mitarbeiter als Ausbildung gemacht haben, sondern eher, wie sie an Aufgabenstellungen herangehen. So kann ich ein dynamisches, pragmatisches Team zusammenstellen, das nicht uniform ist. Wir sind gerne so bunt wie auch die Kunden und die Bewerber draußen. Und da das ein wenig dauern kann, fange ich am Besten gleich damit an…