Bis jetzt habe ich eigentlich immer einen Jahresrückblick geschrieben, meistens auch in Verbindung mit den Weihnachtsgrüßen. Dieses Jahr möchte ich es aber anders machen und einen Jahresausblick schreiben – denn ich habe den Eindruck, dass sich vieles da draußen verändern wird und auch verändern muss!

von großen Entscheidungen…

Deutliche Impulse und Richtungsweisungen erwartet die deutsche Wirtschaft von der Bundestagswahl am 23.02.2025. Es scheint, als halten große und kleine Unternehmen gerade den Atem an, viele Entscheidungen werden gerade nicht getroffen, Investitionen bleiben aus. Das ist eine Erfahrung, die ich schon Ende letzten Jahres in der Zusammenarbeit mit meinen Kunden persönlich machen konnte, da sich dadurch auch Personalentscheidungen hinzogen oder gar Stellen ganz gestrichen wurden. Aber wird es wirklich den erwarteten Aufbruch geben, wenn die Wahl durch ist und sich endlich eine Koalition abzeichnet? Immerhin wird die neue Regierung auch mit alten Problemen zu kämpfen haben, die sind durch die Wahl auch nicht verschwunden.

… und äußeren Einflüssen

Dann sieht nicht nur Deutschland auf Amerika, die Ukraine und den nahen Osten. Ganz Europa ist derzeit verunsichert, was denn werden wird, wenn Donald Trump wieder Präsident von Amerika ist. Wird er als Elefant im außenpolitischen Porzellanladen wirken? Wird aus seinem „Amerika First“ ein „nach mir die Sintflut“? Die deutsche Wirtschaft ist wie der Rest Europas auch vom Export abhängig und hat jetzt schon Angst vor Zöllen. Man muss nur mal in die Tagesschau oder die Zeitungen schauen, die sind voll von Artikeln, die sich mit den Auswirkungen auf Deutschland beschäftigen. Von den Auswirkungen der Kriege möchte ich hier erst gar nicht anfangen.

Und was machen wir jetzt?

Aber eigentlich ist doch genau jetzt die richtige Zeit, um eigene Ziele zu definieren. Sich von der Weltwirtschaft zu emanzipieren, und wieder die eigene Stärke – gerne auch im europäischen Verbund – zu betonen. Damit auch unsere Binnenwirtschaft anzukurbeln. Wir könnten jetzt unsere Abhängigkeit von amerikanischen Absatzmärkten und vielleicht sogar von asiatischen Lieferketten reduzieren. In der Corona-Kriese ist uns das nämlich schon mal auf die Füße gefallen und bei meinen Kunden hat da in vielen Bereichen schon ein Umdenken angefangen. Jetzt müssen wir es nur noch konsequent zuende bringen, denn nachdem die Lieferketten wieder besser funktionierten, sind viele dieser Bestrebungen wieder zum Stillstand gekommen.

Was ich oft vermisse, ist ein gemeinsames, strategisches Wirtschaftskonzept. Schlüsselindustrien müssten besser geschützt werden, Infrastruktur im eigenen Verantwortungsbereich bleiben. Nein, das heißt nicht, dass ich für Verstaatlichung bin. Ich bin nur kein Freund von Unternehmensstrukturen, die eine Übernahmen durch irgendwelche Investoren an der Börse ermöglicht. Infrastruktur und wichtige Industrien und Technologien zu schützen ist in der Vergangenheit oft nicht passiert, und hier hat nur der Preis regiert. Wenn wir das gemeinschaftlich wieder zurückdrehen wollen, wird es teuer. Fehler zu korrigieren ist immer teuer, ich habe da auch schon meine persönlichen Erfahrungen sammeln können. Aber es wird sich lohnen, wenn wir dadurch unsere Lethargie überwinden, uns als Unternehmen nicht mehr vom Kurs einzelner Parteien abhängig machen oder einfach das liegenlassen, was uns besonders macht: Unsere Innovationskraft, die Fähigkeit, auch mit widrigen Bedingungen umzugehen und anzupacken.

Um meinen Beitrag zu leisten, stelle ich auch im kommenden Jahr liebend gerne Unternehmen neue Mitarbeiter zur Verfügung und stehe mit meiner Expertise in der Personalgewinnung zur Verfügung.

Wir bestimmen selbst, wie gut das neue Jahr wird!

Ihr Mathias Leopold