Und plötzlich ist wieder Weihnachten
Kennen Sie das auch? Da guckt man in den Kalender und realisiert, dass Weihnachten schon wieder vor der Tür steht. Wollten wir uns dieses Jahr nicht mehr Zeit für die Vorbereitung nehmen? Wollten wir nicht noch so viel schöne Dinge vorbereiten? Und dann kommt einem nicht nur der Alltag dazwischen, nicht nur die Arbeit, auch die Nachrichten tragen nicht unbedingt dazu bei, dass sich weihnachtliche Stimmung oder Ruhe einstellt. Und dann sitzt man plötzlich im Büro und denkt: Ich habe noch nicht mal Weihnachtsgrüße geschickt! Weder geschäftlich, noch privat. Zumindest kann ich mich auf meine Frau verlassen, die hat unter Anderem den Familienteil von Weihnachten organisiert.
Es bleibt der Gedanke, dass ich nächstes Jahr viel früher mit allem anfangen und mir mehr Zeit auch für die persönliche Vorbereitung nehmen muss…
Worum geht es Ihnen bei Weihnachten?
Manchmal ertappe ich mich selbst bei dem Gedanken, dass Weihnachten bedeutet, dass danach alle noch mal tief Luft holen können, bevor es im neuen Jahr mit frischer Energie wieder los geht. Eine vorgezogene Jahresendfeier, sozusagen. Aber wo soll denn danach plötzlich die neue Energie herkommen?
Oder Weihnachten als Familienfest – das höre ich auch immer wieder, und das ist auch ein guter Gedanke. Aber auch da ertappe ich mich selbst in der Falle des Perfektionismus: Alles soll gut werden, besonders, für alle was dabei, Frieden für alle. Steht am Ende Form über Inhalt? Jagen wir dabei Dingen nach, die eher Strass verursachen, uns reizen, dadurch selbst zum Auslöser für Konflikte in der Familie werden lassen? So gerät die gemeinsame Feier in vielen Familien zum Eiertanz.
Nein, so war Weihnachten nicht gedacht! Als Christen sollte es uns um die Geburt Jesu gehen und damit um das Geschenk, das Gott den Menschen gemacht hat: Den Weg zur Erlösung und zur Versöhnung mit unserem Schöpfer. Wenn ich es so betrachte, ist Weihnachten plötzlich etwas sehr Persönliches, etwas, das mich aus der Verantwortung nimmt, weil es mir geschenkt wird. Wenn ich das endlich jedes Jahr aufs neue verstehe, fängt auch für mich Weihnachten an. Und das ist für mich jedes Jahr wieder ein kleines Weihnachtswunder.
Und dann bin ich bereit für Traditionen, für Familienfeiern, Weihnachtskarten, Geschenke machen und Dekorationen, für Weihnachtsessen und alles, was sonst noch so dazu gehört. Und wenn etwa davon nicht gelingt, ist es auch nicht schlimm, denn das eigentliche Geschenk ist ja – wie erwähnt – ein Anderes.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen trotz allem zu spät sein, trotz allem was uns gerade von Außen von Weihnachten abbringen will, für Sie ganz persönlich frohe, gesegnete und gelassene Weihnachten und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr!
Ihr Mathias Leopold