Gedanken zur Suche nach dem Guten

Kennt wahrscheinlich jeder: Man steht an der Gemüsetheke im Supermarkt und sucht nach einer Packung Tomaten. Welche von den 200 Packungen soll es also sein? Auf der Suche nach den richtigen Tomaten nimmt man viele Alternativen in die Hand, wägt ab, sucht nach Schadstellen, bewertet die Farbe, bis man schließlich die richtige Packung gefunden hat.
Oder sind die da weiter oben vielleicht doch noch besser? Unterumständen geht die Suche dann gleich wieder von vorne los.

Keine Sorge, das hier werden keine Einkaufstipps. Ich halte auch kein Plädoyer für die erste Packung, die einem in die Hände fällt. Ich bin ebenso ein Freund der Auswahl, wie viele meiner Leser, aber oft stelle ich mir die Frage: Wo hört der Pragmatismus auf und fängt der Perfektionismus an? Ab wann wird die Suche nach dem Besseren wichtiger als das, was man finden möchte?

Ich bemerke auch immer wieder, dass es meinen Kunden ähnlich geht, wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter sind, und auch meinen Bewerbern stehen mittlerweile mehrere Türen gleichzeitig offen, was oft genug auch dazu führt, dass es gar keine Entscheidung gibt, weil man einfach auf ein noch besseres Angebot wartet und hofft.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass in jeder Entscheidung die Chance zu etwas Gutem liegt, aber jede Entscheidung auch den Keim eines Fehlers in sich trägt. Oft ist es das, was man auch einer Entscheidung macht, die sie zu etwas Gutem oder zu etwas Schlechtem macht. Und je länger man sich mit etwas befasst, desto größer ist die Chance, dass man dann auch die möglichen Schattenseiten findet, egal, ob diese dann später zum Tragen kommen, oder nicht. Das klingt jetzt wahrscheinlich abstrakt, ist meiner Meinung nach eine universelle Regel, egal, ob man sich mit einer Packung Tomaten oder einem neuen Beschäftigungsverhältnis befasst.

Für mich ist die Frage mittlerweile eher: Wie lange will ich noch suchen, wenn ich etwas gefunden habe, dass meinen ursprünglichen Anforderungen im Rahmen der üblichen Toleranzen genügt? Will ich weiter suchen, bis die Tomaten im schlimmsten Fall von selbst schlecht geworden sind? Eine Übertreibung, sicher, aber im Bezug auf eine neue Arbeitsstelle würde es bedeuten, dass die Stelle dann schon besetzt wurde, oder der Kandidat nicht mehr zur Verfügung steht.

Eine meiner wichtigsten Fragen sowohl an Bewerber wie auch an Kunden ist also: Wann können Sie sich entscheiden? Und in diesem Zusammenhang versuche ich auch immer ein Verständnis dafür zu wecken, dann man heutzutage vielleicht auch einfach mal eine pragmatische Entscheidung treffen muss.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Ihr Mathias Leopold

Kommentare sind geschlossen.